Hm, wo fange ich da an? Erstmal, vielleicht, warum wir einen Mini Aussie haben.
Wir wollten einen nicht zu großen Hund, weil wir momentan noch in einer 2-Zimmer-Wohnung (60qm) leben und der Meinung sind, dass jeder genug Platz für sich haben können sollte (sowohl Hund als auch Mensch). Wir wollten einen agilen, intelligenten Hund, mit nicht allzu langem und nicht zu viel Fell (ich finde es zum Beispiel furchtbar, wenn ich bei einem Hund nur erraten kann, wo denn nun die Augen sind

). Zudem hatten meine Eltern eine Hündin, bei der ich meist das Gefühl hatte, sie hat überhaupt keine Lust auf Gassi gehen. Das wäre für mich nix gewesen.
Charakterlich finde ich ihn schwer einzuschätzen, aber das kommt wohl davon, dass er noch nicht ausgewachsen ist: Er ist leider gar nicht Fremden gegenüber reserviert (wir haben es immerhin bis jetzt soweit gebracht, dass er nicht mehr alle Spaziergänger begrüßen geht). Mir persönlich wäre Reserviertheit Fremden gegenüber eindeutig lieber, auch wenn das viele Leute abschreckt. Zu Hause lernt er ganz gern ein paar Tricks mit mir und kuschelt gern. Er kann aber nur Pfote und durch meine Beine laufen, da ich Grundgehorsam sehr wichtig finde und vor allem später einen Hund haben will, mit dem ich viel machen kann, aber nicht muss. Er ist auf der einen Seite ziemlich selbstbewusst und recht dominant anderen Hunden gegenüber (zumindest will er zur Zeit dauernd klären, ob er nicht vielleicht doch der Chef sein könnte, wenn er andere Hunde trifft - beste Flegelphase

). Aber, er ist auch ziemlich sensibel, wenn ich ihn mal zurecht weise (scharfer Ton reicht da völlig). Wobei da jetzt natürlich mit beginnender Pubertät auch mal ein bisschen mehr testet und sich nicht mehr ganz so schnell beeindrucken lässt.
Aussies finde ich nach wie vor total toll, jedoch sprechen mich die meisten Hütehunde eher nicht an. Die meisten sind mir viel zu fellig (auch einige Aussies), BorderCollies zum Beispiel sind mir zu "devot". Sehr interessant neben Aussies finde ich auch die Altdeutschen, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich einen solchen "Spezialisten" wirklich als Begleithund halten wollen würde.
Ich finde es auch total spannend, wieviele Hunderassen es gibt und wie individuell dann wiederum der einzelne Hund. Irgendwie denk ich einfach, ich würde gerne auch einer anderen Rasse eine Chance geben. Damit wären wir beim Basenji, den ich momentan so interessant finde. Aber ich beginne ja gerade erst mich mit der Rasse zu beschäftigen und kenne ihn bisher nicht live. Wenn ich aber denke, dass es passen könnte, würde ich auch mal einen Züchter besuchen.
Nun also, was gefällt mir an der Rasse?
Zum ersten gefällt mir die Größe. War sie bei Arkos eher ein Kompromiss, bin ich jetzt begeistert von der Größe: nicht zu groß, aber immernoch als Hund erkennbar, sag ich mal.
Zur unterschiedlichen Optik: Rein optisch finde ich muss ein Hund einfach ein stimmiges Gesamtbild ergeben und für mich braucht ein Hund einfach eine Schnauze und man sollte nicht nur einem Fellberg gegenüberstehen. Stehohren wie bei Basenji find ich zum Beispiel eigentlichs schöner als die Schlappohren beim Aussie.

Zum unterschiedlichen Wesen: Mir gefällt, dass der Basenji laut einer Beschreibung energiegeladen und aufmerksam ist. Wie gesagt, eine Schlaftablette wäre nix für mich. Ich denke der hauptsächliche Unterschied ist, Will-to-please beim Aussie gegen Unabhängigkeit beim Basenji. Und genau das (was ja öfter als "katzenartig" beschrieben wird) finde ich so spannend. Weil man als Besitzer ein bisschen mehr aufwenden muss, um ihm Gehorsam beizubringen und sie zu "erobern". Ich denke, die nötige Konsequenz und Durchsetzungskraft dafür hätten wir. Ich mag Herausforderungen. Ich denke auch ein bisschen, ich habe schon einen Hund, dem ich Tricks beibringen kann, ich brauche nicht noch einen. Mit einen zweiten Hund würde ich lieber etwas anderes machen.
Da bringt mich zu einer Frage. Ich habe bis jetzt gelesen, dass die meisten Basenjis viel Auslauf brauchen. Wenn man sich mit einem Aussie beschäftigt kommen gleich Vorschläge, welchen Sport man machen kann (Agility - auch, wenn ich das für viele Aussies einen denkbar ungeeigneten Sport finde, Disdogging etc.) Nur mit Gassigehen ist es da oft nicht getan. Was bietet sich denn da bei einem Basenji an oder ist der völlig glücklich, wenn er den nötigen Auslauf bekommt? Ich habe bis jetzt noch nichts Näheres dazu gefunden.
Außerdem bereitet mir ein bisschen Bauchschmerzen, dass viele wohl nicht von der Leine gelassen werden können (was ja bei den meisten Jagdhunden ein Problem darstellt). Mir tun da einfach die Hunde immer ein bisschen Leid, weil ich sehe, wie gut es Arkos tut über die Wiese zu flitzen. Ich fände es sehr schade, wenn ich meinen Hund nicht von der Leine lassen könnte. Aber das hängt wohl auch vom Gehorsam und vom Charakter ab und ist nicht bei jedem Basenji gleich, nehme ich mal an. Ich habe hier auch einen kleinen Sichtjäger sitzen, der allen Vögeln hinterherflitzt (der Jagdtrieb von Hütehunden wird ja oft unterschätzt), aber er lässt sich auch mehr oder weniger abrufen, verliert meist irgendwann die Lust und rennt dann wieder zu mir (manchmal hab ich das Gefühl, ihm gehts mehr ums Rennen als ums Jagen). Aber viele Jagdhunde sind dann ja gar nicht mehr ansprechbar, wenn sie mal im Trieb sind...
Oh, das war jetzt aber lang. Da komm ich hier an und schreib gleich mal Romane.
