Störe mich auch sehr an diesen ewigen Pauschalisierungen! Wenn man wirklich will und Prioritäten FÜR den Hund setzt, kann man vieles möglich machen, man muss eben nur wollen! Wer mehr arbeitet, muss eben mehr organisieren und ein bisschen Kreativität entwickeln! Ich finde es wichtig, dass genau hingesehen wird, wohin ein Notfallhund kommt, aber generell Vollzeit-Berufstätige auszuschließen oder gar zu sagen, wer einen Basenji frei laufen lassen will, wird nie einen bekommen können, finde ich ganz schön vermessen...
Klar, wenn ein Tier es gewohnt ist, seine Menschen rund um die Uhr zur Verfügung zu haben, kann man ihn nicht gleich ins kalte Wasser schmeißen und stundenlang alleine lassen, aber was spricht denn bitte gegen Lösungen, die sich am Tier und den Lebensumständen orientieren?!
Akiro läuft frei - nicht immer und sicher nicht überall, aber trotzdem doch wann immer es geht. So oft wie möglich und so sicher wie nötig, und das klappt wunderbar. Mein Mann und ich gehen beide arbeiten - Vollzeit. Da würde uns so mancher direkt ausschließen, weil wir ja "keine Zeit haben". Wenn man sich aber die Zeit nimmt und sich die Situation genauer anschaut, sieht es ganz anders aus. Mein Mann arbeitet in der Nachtschicht, kommt nach Hause, kurz nachdem ich zur Arbeit fahr - bevor ich fahre, drehen wir immer eine kurze Runde - zum lösen und "Zeitung lesen". Vormittags ist Herrchen-Zeit, sie gehen dann mit ihm zusammen schlafen und stehen auf, wenn ich mittags nach Hause komm. Ich beschäftige mich auch noch mal eine bis eineinhalb Stunden mit den zweien. Ganz nach Tagesform gibt es Futtersuche in Haus und Garten, Reizangel-Spielerei, eine schöne Schnüffelrunde und manchmal auch nur schmusen und zusammen "rumhängen". Nachmittag siind die zwei noch mal zwischen drei und vier Stunden allein (meist wird zu Herrchen ins Bett gekrochen... und abends gehts dann rund - wir machen lange Spaziergänge, sind einmal die Woche beim Agility und einmal beim Gehorsamstraining und in unserer Freizeit sind die beiden immer dabei! Ich denke, dass unsere zwei sehr wenig allein sind und auch wenn es mal so ist, sind sie entspannt und ausgelastet genug, um das auch mal zu genießen...
Manchmal sollte man einfach genauer hingucken, bevor man gewisse Lebensmodelle von vornherein ausschließt...