Huhu,
also mit "nur" zwei Basenjis Gassigehen ist für uns schon eine richtige Erholung.
Wir haben ja fünf von den Rackern. Unsere benehmen sich trotz gleicher Erziehung alle verschieden. Aragorn wird es nie mehr lernen und ist schon alleine recht stressig. Er zieht arg, da er sein Revier markieren und überall gleichzeitig hin muss. Wenn man ihn aber ermahnt geht es für eine Weile sogar ordentlich bei Fuß, stressig ist es dennoch oft.
Amber und Troy sind mega locker und benehmen sich angeleint super, keine Ziehen und Zerren, nur das sie eben oft vor einem Laufen und wenig Bei-Fuß aber das ist okay so.
Casia und Demian laufen ganz klasse an der Leine, wenn sie schon etwas getobt haben, auf dem Weg zum Feld können unsere beiden Jüngsten es kaum erwarten abgeleint zu werden, so das sie meist an angespannter Leine laufen, jedoch ohne zu ziehen.
Die beste Lösung ist die Hunde abzuleinen wo es geht und gerade als Welpen so gut wie nie angeleint zu haben. Aragorn war anfangs oft angeleint was wir ab dem Zweiten unterlassen haben und es hat sich bei allen vier Nachfolgern ausgesprochen positiv ausgewirkt.
Casia und Demian sind der Traum. Sie hören super gut und laufen fast immer frei. Aragorn gehorcht eigentlich von allen am besten, hetzt aber gern hinter Autos her und mag große Hunde nicht warum er oft angeleint bleiben muss, von Wild jedoch ist er sogar abrufbar.
Amber ist seit ihrem ersten Wurf sehr selbstständig und jagd viel, allerdings Gott sei Dank bisher ohne Erfolg, da wir Stellen mit viel Wild und die typischen Wildzeiten beim Gassi meiden. Troy orientiert sich immer an den Kollegen und kommt nur, wenn die anderen auch kommen, alleine hört sie super.

Oft haben wir dann Amber angeleint und Troy läuft frei nebenher. Bei Amber hängt viel von der jeweiligen Stimmung ab, manchmal läuft sie gut frei, manchmal packt sie der Jagdtrieb.
Ich habe gerade von Demian und Casia wieder ein paar Freilaufbilder auf die HP gestellt:
www.oldlegends.de/page11.htmlWir mischen die Gruppen zum Gassi immer mal wieder durch aber bisher hat es sich bewährt mit Aragorn alleine zu gehen oder ihn mit Casia und/oder Demian zu "vergesellschaften".
Casia und Demi sind eh das Traumpaar und normal nehmen wir Amber zusammen mit Troy mit.
Dadurch kommen alle Gruppen natürlich nicht dreimal täglich raus aber dafür laufen sie bei jedem Spaziergang abgeleint und können sich richtig austoben. Zudem haben wir Hof und Garten, so das die Hunde gerade im Sommer fast den ganzen Tag draußen sind. Auch für Aragorn haben wir eine Lösung gefunden.. die Weinberge. Dort gibt es keine Durchgangsstraßen und er rennt wie der Wind die Rebenreihen auf und ab. Während ich hundert Meter laufe rennt er zig mal den Berg rauf und runter und hat eine riesen Gaudi.
Laufen die Basenjis regelmäßig abgeleint und haben so die Chance sich richtig auszutoben und empfinden sie die Leine nicht als Zwang, da sie immer angeleint sind und z.B. von Spielkameraden weggezogen werden, so finde ich ziehen sie wenig und benehmen sich grundsätzlich vollkommen akzeptabel. Wenn sie aber nur selten von der Leine gelassen werden ziehen sie um sich alles anschauen zu können und vorwärts zu kommen und wenn man sie dann mal ableint und ruft kommt man nicht mehr auf Armlänge an sie dran, weil sie wissen das sie dann wieder angeleint werden, was sie nun wirklich nicht wollen. Es ist wichtig die Welpen im Spiel und Freilauf immer mal wieder zu sich zu rufen, wenn sie schauen und aufmerksam sind - sie dann zu loben und wieder wegzuschicken und wenn man sie anleint nicht sofort umzudrehen und nach Hause zu gehen sondern locker weiterzulaufen und auch mal wieder abzuleinen. So erlernen sie die Leine als Notwendigkeit und Normalität, nicht als Hindernis und Zwang. Zudem sollte man seinen Basenji nie rufen wenn er nicht aufmerksam ist, was bei der Rasse eben das Problem ist, da sie oft so abgelenkt sind, aber sie lernen so einfach sehr schnell nicht zu kommen. Ich war letztens mit Freunden unterwegs und da ist ihr Basenjis weg und meine mit ihm, alle riefen wild nach dem Hund und haben sich gewundert, das ich das nicht tue. In dem Moment wo sie etwas sehen und wegrennen hören sie eh nicht mehr und man muss einfach seinen Weg weitergehen und nach ein paar Minuten mal freundlich rufen, nur um zu zeigen wo man ist. Wenn sie dann kommen geht man kommentarlos weiter. Es ist sicherlich schwer aber nachdem wir acht eigene Basenjis großgezogen und uns um 25 Welpen gekümmert haben denke ich ist das die beste Methode, sonst haben sich noch Schleppleinen- und Klicker-Training bewährt.
Allerding muss man immer sehen, das Basenjis charakterlich sehr sehr verschieden sind und es eben manche gibt denen das Folgen leichter fällt und andere, die regelrechte Freigeister sind. Auch haben wir festgestellt, das die Basenji um so besser hören, je mehr Zeit sie mit ihren Menschen verbringen, da die Bindng so stärker ist und sie sich nicht über den Arbeitstag mit der Wohnungseinrichtung etc. selbst vergnügen müssen und so lernen noch selbstständiger zu sein. Wenn der Rudelchef oft nicht da ist muss man die Position eben selbst übernehmen und das merkt man dann als Halter oft recht schnell.
Und ergänzend möchte ich noch sagen, das es immer auch "gefährlich" für einen Basenji ist frei zu laufen. Sie sind nie 100%ig zuverlässig und von ihrer Natur her eben doch ambitionierte Jäger. Es kann immer mal etwas passieren, sei es das sie sich bei der Hatz verletzen, für eine Weile verschwinden oder im schlimmsten Fall angefahren werden. Daher muss jeder mit sich selbst ausmachen, ob er diese Gefahr auf sich nehmen möchte. Wir sind der Überzeugung das wir den Hunden die freie Bewegung schulden und sie diese zumindest ab und an brauchen um zufrieden zu sein, dennoch sind wir uns immer der Gefahren bewußt und suchen Gelände und Zeitpunkt aus so gut es geht und achten auch auf die jeweilige Verfassung unserer Hunde, sie ja auch mal Stimmungsschwankungen oder schlechte Tage haben. Die Hündinnen laufen z.B in der Läufigkeit und mit Welpen daheim nie frei, da sie dann noch schwerer einzuschätzen sind und man das Schicksal nicht herausfordern muss.
In diesem Sinne wünsche ich allen viel Spaß mit ihren oftmals neuen Familienmitgliedern und viel Erfolg und Freude bei der Erziehung, denn wenn ein Basenji mal hört und sich einsichtig zeigt ist dies eben ein wundervolles Gefühl und ein großer Beweis für das Vertrauen und die Achtung die man sich gegenseitig erweist.
Liebe Grüße
petra