Rund um den Basenji´s > Allgemeines
Trennung?
Annalata:
Ich möchte Euch heute mal ein fundamentales Problem zur Diskussion präsentieren.
Wie weit darf ein Hund in Euer Familienleben eingreifen?
Erklärung: Ich habe Cisko mit der festen Überzeugung, ihn in unser Familienleben zu integrieren zu können,erworben. Die ersten Monate vergingen problemlos (oder fast), er hatte eine gleichaltrige Spielkameradin, Labradormix, die ich mit im aufgezogen habe, 3 andere Hündinnen (13,14,15 Jahre), 5 Katzen, Schafe ,Geflügel, Kinder, tägliche Spaziergänge; kurz und gut, Langeweile ist bei ihm sicher nicht aufgekommen.Schon nach kurzer Zeit hat er angefangen, die alten Hündinnen zu dominieren, die sich auf Grund ihres Alters und verschiedener Gebrechen, nicht gewehrt haben.Die beiden jungen Katzen hat er akzeptiert, weil sie mit ihm gespielt haben. Der schwarze Kater (Lieblingstier meines Mannes und der Kinder), in seiner Kindheit von einem Hund gebissen worden, hat Cisko von Anfang an gefürchtet, weil er ihm ständig hinterher rannte. Aber mit ein paar Ohrfeigen hat er sich Respekt verschaffen können. Nur ist Cisko gewachsen und hat hat den armen Kater nicht mehr ernst genommen und inzwischen jagt er ihn, wo er kann, sobald er ihn sieht. Die beiden alten Katzen ducken sich, wenn sie ihn sehen, um einen möglichen Angriff zu vermeiden. Fazit, er ist ein regelrechter Tyrann geworden.
Diese Tyrannei und die Tatsache, dass Cisko unseren jüngsten Sohn gebissen hat (darauf gehe ich jetzt nicht mehr ein, das Thema ist schon diskutiert worden), hat meine Familie total gegen ihn aufgebracht.Mein Mann und meine 17jährige Tochter, die Tiere heiss und innig liebt, verspüren regelrechte Hassgefühle ihm gegenüber und vermeiden jeden Kontakt mit ihm. Mein jüngster Sohn hat anscheinend sein Trauma gut verarbeitet und spielt mit Cisko, meine beiden Grossen sind nur in den Ferien zu Hause und verhalten sich neutral.
Meine Familie hat von Anfang an nicht verstanden, dass Cisko nicht funktioniert wie andere Hunde und hat deshalb bei seiner Erziehung nicht oder nur wenig teilgenommen; er ist ja auch mein Hund.
Inzwischen stehe ich allein auf weiter Flur und versuche vergebens, sein Verhalten zu rechtfertigen oder zu entschuldigen.Cisko ist dominant un ich habe noch kein Mittel gefunden, seinen eckigen Charakter etwas abzurunden.
Meine 17jährige Tochter hat mir neulich unter Tränen vorgeworfen, dieser Hund würde unsere Familie zerstören. Mein Mann duldet ihn nur aus Liebe zu mir und meint, wenn er eine Entscheidung zu treffen hätte, würde dies mit Sicherheit zur Scheidung führen.
Ich könnte mich natürlich noch mehr um Cisko kümmern, aber es gibt halt nicht nur ihn in meinem Leben und ehrlich gesagt, im Moment habe ich es satt, Konfrontationen vorzubeugen und sein Verhalten macht es mir schwer, ihn so zu lieben, wie er ist.
Ich möchte keine Streitereien mehr, aufgrund eines Hundes, der nicht mit unserem Lebensstil harmoniert.
Voilà, jetzt habe ich Euch sicher schockiert, aber das ist volle Absicht. Sagt mir, was ihr zu dem Thema denkt und bitte, bleibt rational.
Annette, frustriert
Simona:
--- Zitat ---Schon nach kurzer Zeit hat er angefangen, die alten Hündinnen zu dominieren
--- Ende Zitat ---
--- Zitat ---und inzwischen jagt er ihn, wo er kann, sobald er ihn sieht
--- Ende Zitat ---
--- Zitat ---er ist ein regelrechter Tyrann geworden
--- Ende Zitat ---
Bin zwar erst seit Heute registriert und kenne nicht die ganze Geschichte, aber als Hundehalter muß ich dich fragen:
Warum hast du das zugelassen bzw. nicht unterbunden???? Es ist deine Aufgabe solches Verhalten zu unterbinden, schon allein zum Schutz der älteren, oder nicht mehr wehrhaften Tiere.
--- Zitat ---Mein Mann und meine 17jährige Tochter, die Tiere heiss und innig liebt, verspüren regelrechte Hassgefühle
--- Ende Zitat ---
Ich liebe Tiere, insbesondere Hunde, über alles, aber es gibt keinen Hund den ich wirklich "haße". Der Hund verhält sich entsprechend seiner Natur, der Mensch muß hier Regeln aufstellen und Vorsicht walten lassen. Dieses Gefühl kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, denn der Hund hatte dahinter keine böse Absicht.
--- Zitat ---sein Verhalten zu rechtfertigen oder zu entschuldigen
--- Ende Zitat ---
Du solltest eher dein Verhalten überdenken und lernen zu handeln, anstatt Ausreden zu finden
--- Zitat ---Cisko ist dominant un ich habe noch kein Mittel gefunden, seinen eckigen Charakter etwas abzurunden.
--- Ende Zitat ---
Meine Auffassung von Dominanz ist eine andere. Nur allein aus deinem geschrieben würde ich eher die vage Vermutung von "grenzenlos" setzen
--- Zitat ---Ich möchte keine Streitereien mehr, aufgrund eines Hundes, der nicht mit unserem Lebensstil harmoniert.
--- Ende Zitat ---
Bevor ich mir endgültig die rote Karte zuziehe, werde ich mal nach anderen Beiträgen von dir suchen.
Auf alle Fälle drücke ich dich mal ganz doll und wünsche dir eine Atempause
Texoxe:
Liebe Annette,
Ich denke es ist aus der Ferne sehr sehr schwierig zu beurteilen, wie es in eurer Familie wirklich aussieht. Wenn du den Hund behalten willst gibt es aus meiner Perspektive eigentlich nur 2 Möglichkeiten effektiv an das Problem dieser Aufspaltung von Hund/Familie heran zugehen: (1) professioneller Hundetrainer und/oder (2) Familienberatung.
Verzweifle nicht und schrecke nicht davor zurück Hilfe einzufordern!
„In einem wankenden Schiff fällt um, wer stillesteht, nicht wer sich bewegt.“ (Ludwig Börne)
Annalata:
Also, ich antworte erst mal Texoxe: Den professionellen Hundetrainer gibt es bei uns auf Korsika leider nicht und die Familienberatung möchte ich nicht mit einem Hundeproblem belasten. Unser Problem ist ausschliesslich der Hund, ansonsten geht es der Familie sehr gut, meine Tochter hat es einfach nicht verkraftet, dass Cisko, den sie liebte, ihren kleinen Bruder, den sie noch immer liebt, ohne ersichtlichen Grund angegriffen und verletzt hat.Das geht gegen ihren Gerechtigkeitssinn.
Und mein Mann arbeitet in der Landwirtschaft auf Korsika, da herrschen etwas rauere Sitten als in Deutschland und ein Hund, der ein Kind gebissen hat, kommt nicht mit einer einfachen Kastration davon. Mein gesamtes Umfeld hat mir damals geraten, Cisko einschläfern zu lassen ( oder wie die Bauern hier sagen: erschiess' ihn doch!) Ich wollte ihm eine Chance geben........
Und jetzt zu Simone: weisst Du, Simone, Dein Kommentar hat bei mir genau das bewirkt, was ich heute nicht gebrauchen konnte.
Ich lebe seit 51 Jahren mit Hunden, habe 15 Jahre lang Hunde gezüchtet, bin gelernte Tierarzthelferin und ich glaube ,ich weiss wovon ich spreche.Cisko ist dominant, seine Grenzen habe ich ihm schon gezeigt, er hat sie nur verweigert.Seine Dominanz kann ich zur Not noch Grössenwahn nennen und wir wissen ja alle, was Grössenwahn in der Weltpolitik angerichtet hat (ok, ich schweife ab). Auf jeden Fall möchte ich nicht für seinen Charakter verantwortlich sein. Ach übrigens, Ciskos Bruder ist wohl auch ein ganz schlimmer: äusserst dominant und mit gestörtem Sozialverhalten. Und die Besitzer hatten früher schon mal Basenjis......
Mehr mag ich heute abend nicht sagen, meine Hunde haben Hunger und warten auf mich
Tschüss
Annette
basenjigirl:
Hallo Annette,
also ich würde sagen, lass dein Herz entscheiden. Es bring dir nichts und dem hund wenn es nur haßgefühle gibt. es gibt ja basenjis in not. dort wird man dir helfen. vielleicht ist er allein in einer anderen familie besser aufgehoben. du hast ja schon viel probiert, und es hat nicht geklappt. vorwürfe darf dir keiner machen, du hättest ja auch noch anders handeln können. (damals als es gebissen hat). Und auf jeden fall:als erstes kommt der MENSCH und dann erst der Hund.
Ich wünsche dir alles Gute, und überlege nicht zu lange,besser ein ende mit schrecken, als ein schrecken ohne ende.
GLG carmen
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
Zur normalen Ansicht wechseln