Mir blieb letztendlich keine andere Wahl dem Fertigfutter den Rücken zu kehren, obwohl es eine wirklich sehr angenehmen Sache gewesen wäre, und mich nach anderen Alternativen umzusehen.
Bodhi hat eine extreme Futtermittelallergie in Form von schlimmsten Magen-Darm-Koliken entwickelt. Als er drei Jahre alt war wurde mir geraten ihn einschläfern zu lassen weil er angeblich eine unheilbare Autoimmunerkrankung hätte und sein Darm sich zerstören würde. Das glaubte ich (zum Glück) von Anfang an nicht. Warum Bodhi das Fertigfutter so krank machte, und vor allem was, weiß ich bis heute nicht. Aber das es so war ist sicher. Der Preis des Futters hätte bei mir keine Rolle gespielt, wichtiger wäre mir gewesen er hätte es vertragen. Es war aber jedes Futter ausnahmslos ungeeignet für ihn, ob hochwertig bestellt oder aus dem Zoomarkt. Er vertrug nichts. Magen-Darm-Koliken gehörten zum täglichen Programm, es war elendig mit anzusehen.
Ich hatte mich auch mit dem Barfen beschäftigt, aber sein schlechter Allgemeinzustand ließ mich diesen Gedanken wieder verwerfen, ich traute mich einfach nicht. Man las viel darüber - gutes und schlechtes. Nachdenklich machte mich als ich las das in Schlachtereien absolute Hygiene herrschen muß da auch auf Rindfleisch das Aujeszkysche Virus vom Schwein sein könnte, wenn beide Tiere im selben Schlachthof geschlachtet werden, Salmonellen sind durchaus eine Gefahr und und und. Dachte mir wenn er sich noch so etwas einfangen würde, dann wäre das verherrend.
Also fing ich an zu kochen. Ich bereue keinen Tag. Fertigfutter, vor allem Trockenfutter ist äußerst praktisch, beispielsweise im Urlaub, keine Frage. Aber wenn einem aus gesundheitlichen Aspekten keine andere Wahl bleibt dann ist alles machbar, auch selber kochen oder barfen, wie auch immer, machbar ist es und der Aufwand ist immer so relativ wie man in ihn selber empfindet.
Was die Vitaminpräparate angeht würde ich auch keine aus dem Zoomarkt nehmen und auch hier hatte ich das Problem das Bodhi kaum eines vertrug. Aber ich bin fündig geworden. Ich hatte mich auch ausführlich bei der Tierärztlichen Hochschule Hannover über die Ernährung des Hundes informiert, über Vitamin- und Mineralstoffpräparate und hatte ein gutes Gefühl dabei als ich mich darauf eingelassen habe.
Wenn einem Barfen interessiert und man sich den Umgang damit zutraut, dann sollte man es machen. Wenn es der Hund dann gut verträgt, das Fell schöner wird und es ihm auch super schmeckt, umso besser.
Wenn der Hund Fertigfutter verträgt und gerne mag und das am besten in sein eigenes Lebenskonzept passt, dann ist das auch gut.
Aber auch den Hund zu bekochen finde ich überhaupt nicht verwerflich und es ist ja auch wirklich so das man sich selber auch häufig etwas kocht, und vor dem Würzen nimmt man einfach etwas für den Hund raus, und er bekommt jeden Tag Stielaugen weil er sein Glück kaum fassen kann.
Als ich diesen Blick bei Bodhi wieder sah wußte ich er war über den Berg. Meinem mit 3 Jahren totgeweihten Hund geht es heute mit 10 Jahren blendend. Aber ich muß ihn wirklich hartnäckig so ernähren wie ich ihn ernähre, sonst hat er sofort wieder Koliken.
Mimi dagegen hat einen Saumagen, Hunde sind eben verschieden, deshalb muß man individuell entscheiden und sich das zumuten was man machen möchte und kann.